Aktuelle Informationen zu Philips Genesung


Freitag, der 15. Januar 2010

Philip ist wieder zuhause in seiner Wohngruppe. Der Aufenthalt in der Klinik scheint ihm aber nicht geschadet zu haben und er ist ganz guter Dinge. Gemeinerweise schützt in Unna ein Klinikaufenthalt auch nicht vor der Schule; morgens Unterricht, nachmittags Untersuchung. Der Junge wurde "auf den Kopf gestellt" und viele Dinge wurden, zum ersten mal seit dem Aufenthalt in der Uniklinik, mal wieder richtig unter die Lupe genommen. Zusammenfassend kann ich euch berichten, dass es gute Nachrichten gibt und dass viele Untersuchungsergebnisse sehr positive Erkenntnisse gebracht haben. Dabei kann und möchte ich hier nicht ins Detail gehen, aber wir haben mehr denn je Anlass zu guter Hoffnung. Auch die Ärzte und Schwestern waren (und sind) sehr lieb und nett und wir haben das Gefühl, dass Philip in Unna gut aufgehoben ist.
Heute gab es einen Überraschungsgast. Meistens verraten wir Philip vorher nicht, wer zu Besuch kommt, wenn sich es dabei um eine ganz besondere Persönlichkeit handelt. Und so durfte er auch heute gespannt sein und er hat sich sichtlich gefreut, als er Franziska, eine der Pflegerinnen aus Hattingen, wiedererkannt hat. Und Franziska war sicherlich nicht irgendeine Pflegerin, sondern eine der Stimmungskanonen auf der Station 4b. Das liegt wohl am spanischen Temperament. Sie war es auch, die mit Philip solch nüztliche Dinge wie "Vogel zeigen" geübt hat. Wenn sich der Junge schon nicht verbal verständigen kann, dann müssen die Gesten bitteschön unmissverständlich sein. Und bekanntlich ist es Humor, wenn man trotzdem lacht. Und Franziska kann wunderbar Menschen zum Lachen bringen.
Das Wochenende steht vor der Tür und wir werden mal schauen, was wir mit Philip unternehmen werden. Wenigstens schneit es nicht so doll, dass wir wenigstens zu ihm nach Unna fahren können. Stadtbummel? Schwimmen gehen? In Unna gibt es ja auch noch das "Zentrum für internationale Lichtkunst" und wenn wir schon in Europas Kulturhauptstadt wohnen, dann darf es auch mal etwas Kultur sein. Wir denken, dass es dort für Philip vielleicht auch viel zu sehen gibt. Es gibt also einiges zu entdecken.

Freitag, der 8. Januar 2010

Falls es dafür noch nicht zu spät ist, wünschen wir euch allen ein frohes neues Jahr. Wir, inkl. Philip, sind gut ins neue Jahr gerutscht und sind bester Hoffnung, dass es Philips Jahr wird. Nach dem Unfall im letzten Jahr hoffen wir auf viele kleine Wunder, mindestens aber Fortschritte in diesem Jahr und Philip gibt uns auch allen Grund zu der Hoffnung.
Momentan ist Philip nicht in seiner Wohngruppe, sondern in der neurologischen Kinderklinik in Unna-Königsborn. Das ist quasi im selben Haus, nur einmal über den Flur und eine Etage tiefer. Dort wird er eine Woche lang medizinisch auf den Kopf gestellt. Dies ist Routine in Unna und auch gut so, denn Philip ist zwar gesund, aber er könnte sich vielleicht nicht so mitteilen, wie wir es können. Zudem finden viele neurologische Untersuchungen statt, um mehr Klarheit über seinen Zustand zu gewinnen und um in Zukunft auch seine Entwicklung besser beurteilen zu können.
Die Mädels von der Wohngruppe hatten aber schon nach einem Tag Sehnsucht nach Philip und Nicole war mal kurz drüben auf der Klinik-Station, um nach ihm zu sehen. Ich will jetzt und hier nicht behaupten, dass Philip die Mädels schon hinterherlaufen, aber wir finden es schon sehr beeindruckend, wie liebevoll sich dort um ihn gekümmert wird.
Ob wir ihn morgen besuchen können, ist mehr als fraglich angesichts der Wetterprognose. Vielleicht hat Philip morgen einen Tag Ruhe vor uns. Aber auch in der Klinik gibt es Betreuung und Untgerhaltung, sodass es hoffentlich nicht so schlimm für ihn werden wird. Aber morgen könnten wir mit ihm auch nicht vor die Tür, wenn es tatsächlich solch starken Schneefall bei  mindestens so starkem Wind gibt. Ich denke, dass wir alle vernünftig bleiben und es uns, jeder für sich, drinnen gemütlich machen werden.
Also, macht es euch auch gemütlich, genießt den Winter und vielleicht schafft es ja der eine oder andere zur Eröffnung der Kulturhauptstadt 2010 auf die Zeche Zollverein.

Guten Rutsch! (Donnerstag, der 31.Dezember 2009)

Guten Rutsch!Da bin ich doch noch mal vor dem Jahreswechsel.
Wir wünschen allen, die dies hier lesen, einen guten Rutsch in das neue Jahr! Am allermeisten wünschen wir euch viel Glück und Gesundheit. Wir haben im zurückliegenden Jahr leider erfahren dürfen, wie vergänglich die Gesundheit sein kann. Wer denkt schon ständig daran, dass es sich jederzeit ändern könnte mit dem Wohlbefinden? Und mit der Gesundheit verschwinden dann auch Glück und Freude. Für uns wird es im kommenden Jahr ein Stück Arbeit sein, dass Glück und Freude wieder Teil unseres Lebens werden. Und natürlich geben wir die Hoffnung nicht auf, dass Philip im kommenden Jahr wieder so gesund wird, dass er wieder lachen kann. Ob es so kommen wird, bleibt abzuwarten. Wir sind zwar voller Hoffnung, andererseits aber auch ganz bescheiden und freuen uns über jeden noch so kleinen Schritt, den er auf seinem Weg geht.
Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr weiterhin so an ihn denkt und ihn so unterstützt, denn ihr könnt einen großen Teil dazu beitragen, dass sein Leben, wie es auch immer in Zukunft aussehen mag, lebenswert ist und bleibt. Philip wird besondere Ansprüche haben, aber vielleicht macht ihn gerade das zu einem ganz besonderen Menschen.
Wir wünschen euch allen viel Spass, ob mit Feier oder ohne. Philip hätte es sicherlich auch richtig krachen lassen. Guten Rutsch!

Dienstag, der 29.Dezember 2009

Wir sind wieder da! Zumindest sind wir gestern aus Lengerich abgefahren. Aber heute morgen haben wir Philip schon wieder in Unna abgeholt, denn der arme Junge hatte heute morgen einen Termin beim Zahnarzt. Ist das nicht gemein, nach all den Leckereien und Süßigkeiten direkt zur Kontrolle zu müssen?! Ich kann euch aber beruhigen und darf vielleicht verraten, dass alles in Ordnung war. Kein Loch, kein Bohrer. Irgendwer muss ihm im letzten halben Jahr immer ordentlich die Zähe geputzt haben. Und das waren viele fleißige Hände. Die tägliche Körperpflege muss halt auch sein.
Und da Philip heute morgen schonmal in Essen war, hat Rudi sich gleich für einen Männernachmittag in seiner Laube gemeldet und die beiden liegen bzw. sitzen da jetzt und haben es sich am Kaminfeuer mit Spaghetti und Tomatensauce gemütlich gemacht. Die Zeit "zwischen den Jahren" bietet auch für Philip die Gelgenheit zum Ausspannen. Seit er wieder jeden Tag in die Schule muss, ist für ihn das laue Leben auch vorbei. Aber jetzt hat auch er Ferien. Auch die Tage über Weihnachten waren für ihn sehr entspannt und man merkt schon ein bisschen, dass seine Konzentration ein wenig schwindet und dass er etwas weniger aufmerksam ist. Insofern müssen die Therapioen und die Schule wirklich sein, um ihm die äußeren Reize zu verschaffen, damit er sich auch darauf konzentrieren kann. Jetzt kommt erst noch Silvester, dass zusammen mit Papa gefeiert wird und dann bleiben immer noch ein paar Tage, bevor es wieder mit der Schule los geht. Alle, die jetzt arbeiten müssen, werden wahrscheinlich gerne tauschen wollen und jetzt auch frei nehmen, dafür dann aber am Montag für Philip zu Schule gehen. Nix da! Der Junge soll sich auch mal erholen. Aber ob das mit uns so erholsam ist, sei auch mal dahingestellt.
Falls ich vor Silvester nichts mehr schreiben sollte, wünsche ich euch allen schonmal einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr!

Frohe Weihnachten! (Freitag, der 25.Dezember 2009)


Wir wünschen euch allen ein frohes Weihnachtsfest und dass alle Wünsche in Erfüllung gehen bzw. gegangen sind! Wir haben in diesem Jahr lernen müssen, dass große Geschenke nicht alles sind. Aber dicke Päckchen sind trotzdem eine schöne Sache und vielleicht war ja der eine oder andere so brav, dass es auch ein dickes Päckchen gab.
Wir (Philip, Mama und Thorsten) haben uns gestern aus dem Staub gemacht und haben Philip aus der Lebensarche in Unna abgeholt. Es war richtig schön, mit dem Bulli durch das weisse Münsterland nach Lengerich zu fahren. Da kommt Weihnachtsstimmung auf! In Lengerich war noch alles weiss und verschneit und wir hatten einen richtig schönen weissen Heiligabend. Ingrid hatte den Weihnachtsbaum schon geschmückt und wir konnnten die Päcken unter den Baum legen. Abends gab es dann die Bescherung. Und wer hat das größte Geschenk bekommen? Philip! Aber der hat sich das auch mindestens verdient. Wenn ich überlege, was der seit seinem Unfall alles geschafft hat, dann bin ich schon sehr stolz auf ihn. Und einige Geschenke sind auch in Philips Sparschwein gelandet und wir können uns nur ganz, ganz dolle dafür bedanken, dass ihr so an ihn denkt. Ob wir allerdings 30 € für pürierte Currywurst mit Pommes ausgeben, wie bei einer Spende vorgeschlagen wurde, weiss ich noch nicht. Aber lecker soll er es schon haben.
In diesen Tagen gibt es mal keine Therapie, sondern wir machen es uns gemütlich und spannen richtig aus. Die weisse Weihnachts ist hier auch so ziemlich vorbei und draussen ist es gaaaanz uselig mit Schneeregen und Schneematsch. Wir bleiben mal drinnen, denn wenn sich jemand darauf versteht, gemütliche Weihnachten zu verbringen, dann sind wir das.  Kerze an, die Decke bis über die Schultern und dann wird mal geschaut, was sich noch an leckeren Dingen auf den Weihnachtsteller findet. Oder wir schauen zusammen mal, was es im Fernsehen gibt oder lesen zusammen eine Geschichte. Uns wird hier nicht langweilig werden und die paar Tage zusammen werden wieder viel zu kurz sein. Aber wir sind froh, dass wir diese Tage zusammen verbringen dürfen.
Macht es euch doch auch gemütlich zusammen mit euren Liebsten. Ein heisser Kakao, ein Glühwein oder Eierpunsch und ein paar selbstgebackene Plätzchen; das Leben kann so einfach und so schön sein.

Sonntag, der 20.Dezember 2009

Grrrr, verdammt kalt hier! Aber wir wollen uns mal nicht beschweren, denn schließlich haben wir Winter. Oder fängt der erst morgen an? Auf jeden Fall liegt hier in Essen jede Menge Schnee. Und weil so ein Verkehrschaos herrscht, konnte heute auch niemad zu Philip fahren. Aber wir haben in der Wohngruppe heute angerufen und scheinbar haben es sich die Bewohner dort auch gemütlich gemacht. Ist es nicht schön, drinnen in der warmen Bude zu sitzen und draußen die Schneeflocken zu beobachten? Ok, eine Schneeballschalcht wäre auch nicht schlecht.
Zum Glück war das Wetter gestern noch nicht so schlimm. Eigentlich wollten sich einige von Philips Klassenfreunden mit ihm auf dem Weihnachtsmarkt treffen, aber bei unter -10°C haben wir das Treffen in Rudis wohlgeiezte Gartenlaube verlegt. Philip hat zwar warme Winterkleidung, aber man darf nicht vergessen, dass er selber nahezu keine Körperwärme produziert und deswegen noch leichter friert als unsereins. Also ab zu Rudi auf Kekse und Kakao! Und ich glaube, dass alle diese Entscheidung ganz gut fanden und weniger frieren mussten. Die Freunde (stehend, von links: Samira, Antonia, Marc-Andre, Pia N. & Vera) kamen auch nicht mit leeren Häden, sondern haben ein RIESEN-Plakat mitgebracht, dass die Klasse für Philip gemalt und gebastelt hat. Und wenn ich hier RIESEN schreibe, dann meine ich auch RIESEN! Der einzige Platz, an dem man das in der WG in Unna aufhängen könnte, wäre die Zimmerdecke. Wir werden es mal ausprobieren, denn dann kann sich Philip in aller Ruhe das Plakat vom Bett aus anschauen und durchlesen. Super gemacht!....und vielen, vielen Dank dafür. Philip wird sicherlich noch viel Zeit haben, das Plakat genau zu studieren. Ungelogen, aber  das Plakat hätte nicht auf das Foto gepasst.
Leider war Philip gestern nicht so gut drauf. Die Augen waren zwar offen und Philip war wach, aber trotzdem schien er nicht richtig aufmerksam gewesen zu sein und hat wenig auf sein Umfeld reagiert. Für die Leute, die Philip dann zum ersten mal seit seinem Unfall treffen, ist es wahrscheinlich sehr schwer, irgend einen Draht oder eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Er verhält sich leider nicht so wie die meisten von uns. Und wenn er wirklich müde und unaufmerksam ist, dann schaut er meist zur Seite. Trotzdem finden wir es immer wieder sehr beeindruckend, dass viele Freunde immer mal wieder zu Besuch kommen, um zu sehen, wie es mit Philip voran geht. Uns und auch hoffentlich ihm zeigt das, dass er nicht vergessen ist. Ein Besuch bei Philip ist vielleicht nicht immer einfach, aber wir hoffen, dass er trotzdem allen Spass macht und dass auch in Zukunft noch so viele Leute vorbeischauen. Marc-Andre ist ja auch schon mehfacher Wiederholungsbesucher.
Wir hoffen, dass alle gut nach Hause gekommen sind und dass sich der Besuch gerne wiederholen lässt, denn wir hatten viel Spass in der Runde miteinander.
P.S.: Was Vera mit dem Schneeball vor hatte, den sie auf dem Foto in ihren Händen hält, verrate ich nicht.

Montag, der 14.Dezember 2009

easy goingSeit zehn Tagen habe ich schon keine Neuigkeiten mehr geschrieben und habe schon (zu Recht) Ärger bekommen. Der Grund ist allerdings keine Schreibfaulheit, sondern schlichtweg der, dass wir mit Philip eine schöne Zeit hatten in den letzten Tagen. Wir sind mal wieder aus der Lebensarche "abgehauen" (dazu besteht ja eigentlich kein Grund, denn dort ist es auch schön) und zu meinen Eltern nach Lengerich gefahren. Der Aufenthalt an diesem Wochenende war für alle auch schon entspannter als der vor zwei Wochen, weil wir in vielen Dingen sicherer geworden sind und weil Philip auch richtig gut mitzieht.
Aber so aufmerksam und wach wie an diesem Wochenende haben wir Philip seit seinem Unfall noch nie erlebt. Vorher hat er zwar mal umher geschaut, aber meistens waren die Augen und der Kopf doch nach links gerichtet. Samstag und Sonntag war das anders. Philip hat meistens frei heraus nach vorne geschaut, alles aufmerksam beobachtet und die Welt um sich herum mit den Augen förmlich untersucht. Ich habe ihm z.B. erklärt, warum wir uns so einen großen Bulli angeschafft haben und dass wir so ein hohes Auto wirklich brauchen. Er hat jede meiner Handbewegungen verfolgt, wenn ich ihm z.B. gezeigt habe, wie hoch der Wagen wirklich ist.
Der Empfang in Lengerich war wieder sehr herzlich. Ingrid ist ja sowohl neugierig als auch schlau und ließt hier fleißig mit. Als wir in Lengerich ankamen, stand im Kühlschrank schon...na was wohl?......"Monte"! Und diesmal schaffte Philip nicht nur ein paar kleine Löffelchen voll, sondern er hat den ganzen Becher komplett weggeputzt. Ihr dürft nicht vergessen, dass für ihn das Essen an sich schon sehr anstrengend ist und auch das Schlucken sehr viel Konzentration erfodert. Aber der Junge hat sich richtig Mühe gegeben. Es gab auch selbstgebackene Plätzchen (eingeweicht) für Philip und die scheinen auch sehr gut geschmeckt zu haben.
Natürlich waren wir bei dem kalten, aber klaren Wetter viel draußen unterwegs. Wenn man sich mal eine kalte Nase und kalte Ohren (ja, er hat eine Mütze)  draußen geholt hat, dann weiss man auch wieder, wie gemütlich es drinnen ist. Das Foto ist am Samstag nach dem Spaziergang entstanden, als wir Philip zum Flimmern auf das Sofa gelegt haben. Beine hoch, Decke drüber und schon werden die Augenlider schwer. Ok, er sieht ein bisschen müde aus, aber das Wochenende scheint ihm gefallen zu haben. Es war für uns alle gemütlich und entspannt.
Am Sonntag ging es abends wieder zurück nach Unna, wo Manuela und Simone von der WG Philip wieder begrüßt und sich sofort liebevoll um ihn gekümmert haben. Trotzdem fahren wir immer mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge dort weg nach einem solchen Wochenende. Schade, dass wir ihn nicht mitnehmen können. Aber es ist auch schön, dass er dort so gut aufgehoben ist. Es hat uns richtig Spass gemacht mit Philip!

Donnerstag, der 3.Dezember 2009

Vielen, vielen Dank für die lieben Glückwünsche! Die gingen zwar nicht an mich, sondern an Philip anlässlich seines 15. Geburtstags gestern, aber in seinem Namen wollen wir uns bedanken. Und das zeigt uns und vor allem ihm umso mehr, dass er nicht vergessen ist. Das Gästebuch hat sich ja auch reichlich gefüllt und wir werden Philip viel vorzulesen haben. Ich denke, dass es für ihn, gerade in der jetzigen Situation, wo er nicht zuhause wohnen kann, umso wichtiger ist, dass er Freunde hat, die an ihn denken und die ihn auf seinem Weg unterstützen.
Ja, wir haben gefeiert. Und wo kann man zünftig feiern? Bei Rudi in der Gartenlaube. Jeder, der schon einmal dort war, kann das sicherlich bestätigen. Also haben wir Philips morgens mit dem Bulli abgeholt und sind mit ihm nach Essen gefahren. Tags zuvor hatten die beiden Rudis (Rudi & Opa Rudi) schon eine gemütliche Liegegelegenheit in der Laube gebaut, damit Philip auch ein Plätzchen zum Ausruhen hat. Und nachmittags kam dann der Besuch. Viele Freunde und Verwandte haben die Gelegenheit genutzt, um mit Philip seinen Geburtstag zu feiern. Es gab Kuchen und Waffeln, Kaffe und Glühwein und viele, viele Geschenke und Karten. Zurück in Unna war Philip noch kein bisschen müde und wir hatten ausreichend Zeit und Gelegenheit, all die Geschenke auszupacken. Aber so manches Geschenk konnte Philip schon nachmittags bestaunen, wie z.B. das AC/DC-T-Shirt von Melli & Kai (siehe unten).
Zu guter letzt folgt noch eine Richtigstellung. In dem Beitrag zum 30. November steht etwas von "Kausächcken". Julia (seine Logopädin) fürchtet, dass Philip hier unter Wert verkauft wird. Die Schokostückchen aus dem Adventskalender kann Philip auch ohne "Kausäckchen" essen; dank des Trainings. Ich war da wohl etwas voreilig und Julia und Philip haben mich eines besseren belehrt. Am Morgen des 1. Dezember war Julia so mutig und hat Philip das Schokostückchen pur in den Mund gesteckt. Diese Gelegenheit hat sich Philip nicht entgehen lassen.
Da schau her!

Montag, der 30. November 2009

Was für ein Wochenende! Wir haben Philip einen Kurzurlaub gegönnt und sind mit ihm zu meinen (Thorsten) Eltern nach Lengerich gefahren, die uns ganz lieb aufgenommen und sich das ganze Wochenende um uns gekümmert haben. Die haben dort ein großes Haus und eine ebenerdige Wohnung, sodass wir mit dem Rolli auch überall hinfahren konnten. Ingrid war sogar so pfiffig und hat gleich ein gemütliches Pflegebett organisiert, damit wir, die Angehörigen, uns nicht gleich beim ersten Wochenende den Rücken ruiniert haben. Am Freitag ging es morgens los und Mama und Arnd sind zusammen mit Philip im blauen Bulli nach Lengerich gefahren. Es hat alles wunderbar geklappt. Philip war vor seinem Unfall ja auch schon einige Male in Lengerich gewesen und vielleicht hat er einiges wiedererkannt. Ernst-Wilhelm hatte schon die Weihnachtslichterkette am Fensterrahmen in Philips Zimmer angebracht, damit der Gemütlichkeit auch nix mehr im Wege stand. Philip hat dort jetzt ein eigenes Zimmer, damit er auch mal in Ruhe ausspannen kann. Der entspannteste Tag dürfte der Samstag gewesen sein. Morgens gab es noch eine schöne Massage und insgesamt war der Vormittag sehr entspannt. Ok, wir haben ihn zwischenzeitlich auch mit einem nassen Waschlappen bearbeiten müssen, aber Körperpflege muss nunmal sein. Am Nachmittag wollten wir  mit Philip nach draußen und.....es regnete wie aus Kübeln. Damit der arme Junge in seinen dicken Klamotten, die wir ihm mühsam angezogen hatten, nicht zu sehr ins Schwitzen kam, haben wir ihn durch das Wohnzimmer auf die Terrasse unter das Vordach geschoben. Aber selbst dort kam noch so viel Regen an, dass wir alle schon nass waren, bevor wir das Haus richtig verlassen hatten. Also brauchten wir einen Plan B. Wir haben Philip wieder aus den dicken Klamotten befreit und ihn auf das Sofa gelegt, damit er in Ruhe die Sportschau sehen konnte. Aber das war scheinbar zuviel der Gemütlichkeit und Philip ist ratz-fatz eingeschlafen. Für viele mag es nichts besonderes sein, abends auf dem Sofa vorm Fernseher einzuschlafen, aber für Philip kommt es nicht allzu oft vor. Genau genommen war es das erste Mal seit seinem Unfall. Vielleicht hat ihm der Taptenwechsel gut getan und er hat viele Eindrücke sammeln können. Am Sonntag ging es dann wieder zurück nach Unna in die Lebensarche und auch dort war der Empfang wie immer sehr herzlich. Vielleicht hat Philip noch von dem Wochenende geträumt.
Aber wir müssen zugeben, dass es schon sehr anstrengend ist, Philip rund um die Uhr zu betreuen. Aber es war das erste Wochenende, an dem dies jetzt so war und auch wir werden sicherlich im Laufe der Zeit mehr Routine bekommen. Eine Menge Arbeit wird es aber allemal bleiben.
Wir haben auch schon erfahren, dass die Werbung hier nicht ganz erfolglos gewesen zu sein scheint und möchte uns schonmal ganzganz doll für die Unterstützung bedanken! Es muss wirklich so sein, dass es viele Leute gibt, die Philip sehr mögen und die sich sehr für ihn einsetzten. Auch wenn dem Geld manchmal ein Makel anhaftet, aber in Philips Fall kann man Geld direkt in Lebensqualität umsetzten. Sei es der Bulli, mit dem man Ausflüge unternehmen oder zum Schwimmen fahren kann. Sei es, dass man für Hilfsmittel etwas dazu bezahlt, um nicht das Plastik direkt auf der Haut zu haben. Glaubt mir, es gibt da einiges und es werden sich sicherlich noch ganz viele Situationen ergeben, in denen wir Philip dank euer Hilfe etwas Gutes tun können.
Aber ansonsten ist der Junge topfit und die einzige Medizin, die er momentan braucht, seht ihr auf dem Bild unten. Ja, kleine Schokostückchen kann er vorsichtig in einem "Kausäckchen" essen, aber die gibt es auch nicht jeden Tag und schon gar nicht morgens, mittags, abends und nachts. Aber schön wäre es sicherlich doch! P.S.: Gibt´s nicht auf Rezept!
Vier ganze Kerle!

Dienstag, der 24. November 2009

Ein bisschen Werbung in eigener Sache, Teil 1: Am Samstag, den 28.11. veranstaltet Elke Grolla (Margarethenstrasse 41, 45144 Essen) in der Zeit von 11-18 Uhr einen privaten Weihnachtsbasar, dessen Erlös in Philips Sparschwein wandern wird. Sollte das Wetter gut sein, gibt es auch Bratwürstchen und Glühwein. Falls ihr mich fragt, ist das eine der besten kulinarischen Kombinationen überhaupt. Ansonsten kann ich euch versprechen, dass es auf dem Basar vieles zu entdecken gibt, was wunderbar in diese Jahreszeit passt. Da finden sich u.a. allerlei adventliche und weihnachtliche Gestecke, leckere Marmelade und noch leckerere Likörchen. Was es dort sonst noch zu entdecken geben wird, bleibt eurer Neugier überlassen. Aber ich kann euch schonmal versichern, dass alles selbst und mit Liebe gemacht ist. Vielleicht findet der eine oder andere auch schon das passende Weihnachtsgeschenk. Oder man schenkt sich selber etwas. Elke veranstaltet einen solchen Basar nicht zum ersten Mal, aber diesmal kommt der Erlös Philip zugute. 
Und hier kommt Teil 2: Am Sonntag, dem 29.11. findet im Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde Stoppenberg im Erlenkampsweg noch ein Basar und eine Cafeteria statt, deren Erlös auch in Philips Sparschwein wandern wird. Das haben wir der Daniela Konings zu verdanken (der Nummer 1 aus dem Gästebuch). Ab 15 Uhr wird es dort eine musikalische Einstimmung auf den Advent geben, in deren Anschluss der Basar stattfindet.
Wir wünschen Elke, Daniela und allen Helfern viel Erfolg und natürlich auch viel Spass dabei, denn der darf auch nicht zu kurz kommen.
Und jetzt wollt ihr sicher auch noch wissen, was Philip so treibt. Der hat es momentan gut, weil die Schule ausfallen muss und er kann ausschlafen. Der Grund dafür ist, dass viele Kinder aus seiner Schule krank sind und dass deshalb versucht wird, die Infektion einzudämmen. Falls Philip Pech hat, kommt der Lehrer aber mal bei ihm auf seinem Zimmer vorbei und dann ist Schluss mit Faulenzen. Ansonsten wird weiterhin fleißig Logo, Ergo und Physio trainiert frei nach dem Motto: mens sana in corpore sano (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper). Und wenn keine Schule und kein Training ist, dann werden schonmal die Weihnachtsmärkte unsicher gemacht. Das geht mit dem Bulli auch wunderbar. Wir haben zwar noch keinen Parkausweis für einen Behindertenparktplatz, aber mit der Karre hat es uns bisher jede Politesse geglaubt, dass wir damit nicht zum Abtransport eines Tannenbaums unterwegs sind. Vielleicht treffen wir uns ja mal auf dem Weihnachtsmarkt.

Dienstag, der 17. November 2009

Es ist ein bisschen spät geworden heute, aber trotzdem muss ich euch noch die Neuigkeiten berichten.
Am Sonntag waren wir (Mama, Papa und Thorsten) mit Philip schwimmen. Dank des Bullis geht das wunderbar: Philip hinten auf die Hebebühne, im Bulli einparken, festgurten und dann geht´s los. Auch beim  Schwimmen wurde es etwas später und so waren wir erst um 20 Uhr wieder in der Wohngruppe. Normalerweise liegt der Junge dann schon längst im Bett. Dementsprechend müde war er auch, aber das war es wert.
Heute gab es wieder Training mit Julia, "seiner" Logopädin. Und beide haben heute einen großen Erfolg zu feiern, denn es gab Abendbrot im wahrsten Sinne des Wortes. Julia hat mit Philip zusammen ausprobiert, ob er auch Nahrungsmittel essen kann, die eine etwas festere Konsistenz haben. Deswegen gab es Weissbrot mit Marmelade und Philip hat ein Häppchen nach dem anderen aufgegessen. Es scheint ihm also zu schmecken. Nachdem im Gästebuch angemerkt worden war, dass Monte doch zu kalorienreich sei, musste mal etwas anderes probiert werden. Ok, Weissbrot mit Marmelade ist noch nicht viel besser als Monte, aber immerhin sind wir auf dem Weg zum Vollkornbrot (mit Leberwurst).
Zum Glück haben wir heute abend im Gästebuch auch noch den Eintrag von Daniela (Schwester D.) gelesen, damit wir Philip morgen sofort die lieben Grüße von seiner Verehrerin übermitteln können. Die beiden scheinen ja eine besonders herzliche Beziehung zueinander zu haben. Ich hoffe, dass es Philip in seiner schwierigen Situation hilft, wenn er weiss, dass er gemocht und geliebt wird. Dann werden wir Daniela und Philip mal in Ruhe miteinander flirten lassen, wenn sie zu Besuch kommt.

Donnerstag, der 12. November 2009

Hatte irgendwer Kopfschmerzen heute oder habt ihr den Karnevalsanfang gestern auch verpasst? Ob Philip jeck ist, weiss ich nicht. Aber er scheint mittlerweile gut in Unna angekommen zu sein und macht nahtlos damit weiter, womit er in Hattingen aufgehört hat. Trotz der vielen Änderungen, die der Umzug mit sich gebracht hat, scheint er "der Alte" geblieben zu sein.
Die größte Änderung gab es schon um 8:30 Uhr heute Morgen: Ab in die Schule! In Hattingen gab es mal vereinzelt Unterricht, aber in Unna gibt es wieder regulären Schulunterricht mit anderen Kinder zusammen in einer Klasse. Anfangs sind es momentan nur zwei Stunden, aber das wird sich sicherlich noch steigern auf vier Stunden. Ich kann euch leider noch nicht sagen, wie genau der Unterricht aussieht. Hoffentlich gibt es keine Noten für die mündliche Mitarbeit und die Häufigkeit der Meldungen. Beides ist noch nicht Philips Stärke, aber wir arbeiten daran, dass sich das ändert.
Eine weitere Änderungen heisst Julia. Das ist seine "neue"  Logopädin, die jetzt das Vergnügen hat, mit Philip das richtige Atmen und Essen zu trainieren. Nachdem es gestern noch leichte Anlaufschwierigkeiten gab (das war wohl noch die Kennenlernphase), hat Philip heute Mittag mit Julias Hilfe eine ordentliche Mahlzeit aus Königsberger Klopsen, Gemüse und Kartoffeln (alles püriert) gegessen. Er konnte Julia auch zu verstehen geben, dass Kartoffelprürree ohne Sauce oder Gemüse nicht lecker ist. Nachtisch gab es leider nicht, weil keiner im Haus war. Also haben Philip und Rudi nicht lang gefackelt und sind ab in den nächsten Supermarkt und haben eingekauft. Rudi wollte Fruchtjoghurt kaufen, aber Philip konnte ihn umstimmen. Und was ist leckerer als Joghurt? Siehe unten!
Lecker Monte!


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