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von Philip
Steinwender
| Liebes Tagebuch,...
|
Die alte Homepage
findet ihr hier. Am
26. & 27. November 2011 findet in der Evangelischen Stiftung
Volmarstein der Adventsmarkt statt. Ein Besuch lohnt sich wirklich!
Außerdem spielt am 27. der Jugendspielmannszug Volmarstein (inkl.
Barbara) auf dem Adventsmarkt.
Durch
anklicken lassen sich viele Bilder vergrößern oder es werden weitere
Bilder sichtbar.
| ...an
dieser Stelle werde ich von Zeit zu Zeit über Philip berichten. Da er
sooo viele Freunde hat, werde ich mich bemühen, euch auf dem Laufenden
zu halten. Falls Ihr Philip (oder den anderen Besuchern dieser
Internetseite) etwas mitteilen wollte, so hinterlasst doch bitte eine
Nachricht im Gästebuch.
So, und nun aber zu Philip!
20. November
2011Wer kennt das kleine Arschloch? Ja genau, die
Comic-Figur von Walter Moers! Oder was habt ihr gedacht?! Im Schloss
Oberhausen gibt es z.Zt. eine Ausstellung rund um das Werk von Walter
Moers, welches sicherlich nicht nur aus dieser zugegebenermaßen
provokanten Comic-Figur besteht. Käpt´n Blaubär dürfte auch einigen
bekannt sein. Bei den Zarmonien-Romanen bin ich mir nicht so sicher, ob
die bei vielen Leuten bekannt sind. Aber Philip kennt sie alle, denn
die sind mittlerweile als Hörbücher (größtenteil gelesen von Dirk bach,
köstlich!!!) erschienen und sehr spannend anzuhören. Dank Hanna und
Florian wussten wir von der Ausstellung und uns war klar: Da müssen wir
hin!
Also haben wir uns
früh morgens in Volmarstein auf den Weg gemacht, mit Zwischenstopp bei
Manuela und Jörg. Die beiden haben ganz praktisch gedacht, denn bei
Jörgs Geburtstag waren gefühlte 100 Würstchen übrig geblieben. Und wen
holt man sich in so einem Fall als Verstärkung? Richtig, Philip! Es gab
einen total leckeren Currywurst-Topf mit Pommes. Wer vermisst dann da
noch den Sonntagsbraten? Zumindest hat es uns sehr gut geschemckt und
wir möchten uns nochmal bei den beiden Gastgebern für die Einladung
bedanken. Nach dem Imbiss ging es dann weiter nach Oberhausen.
Bevor wir die Ausstellung gestümt haben, mussten wir noch den
Wollschweinen im Kaisergarten eine Besuch abstatten. Erst Currywurst
essen und dann Schweine füttern gehen! (Irgendwie darf man darüber auch
nicht näher nachdenken, aber Spass mach das schon.) Philip wollte uns
partout nicht glauben, dass es Wollschweine (und damit haben wir keine
Schafe gemeint) überhaupt gibt. Also mussten wir ihn überzeugen und
haben ihm die Wollschweine gezeigt. Und da wir auch mit Hanna, Marika,
Florian und Andreas verabredet waren, haben wir uns gleich bei den
Schweinen verabredet und getroffen. Ok, wir waren ein bisschen zu spät,
aber der Rundgang durch den Kaisergarten inkl. Fütterung musste noch
sein. Die Ausstellung im Schloss war sehr gut besucht, denn am
Nachmittag fand eine Lesung von Andreas Fröhlich statt, der den
aktuellen Roman als Hörbuch gesprochen hat. Wir haben uns direkt in die
oberen Stockwerke begeben und uns die Ausstellung angesehen. Und wer
schonmal etwas vom "kleinen Arschloch" gelesen oder gesehen (es soll
einen ganzen Film darüber geben) hatte, der war nicht überrascht, dass
die Exponate (hauptsächlich Bilder, aber nicht nur) auch ganz schön
derb sein würden. Lustig und interessant war es allemal. In einem Teil
des Schlosses wurden die original Puppen von den Moersschen
Produktionen (am bekanntesten dürfte hier "Käpt´n Blaubärs
Seemannsgarn" aus der "Sendung mit der Maus" sein) gezeigt. Im
Fernsehen hat man nicht wirklich eine Vorstellung, wie groß die in
Wirklichkeit sind und wie man damit spielt. All das konnte man in
Oberhausen sehen und sich auch mal mit den protagonisten fotografieren
lassen. Kann es denn ein Zufall sein, dass sowohl Philip als auch der
Käpt´n Blaubär einen roten Pullover an haben? Wir wünschen uns ja
nicht, dass Philip dem alten Lügner-Bären noch ähnlicher wird. Naja,
Hauptsache das mit dem Erzählen klappt irgendwann wieder, auch wenn es
Lügengeschichten sind! Und damit der Tag für Philip auch schön
zu Ende ging, hat der HSV ausnahmsweise mal gewonnen. Auf der Rückfahrt
konnten wir das Spiel im Radio einigermaßen verfolgen und Philip
scheint es, also der ganze Tag, gefallen zu haben. Wir drei haben nur
festgestellt, dass es ganz schön anstrengend sein kann, wenn wir den
ganzen Tag unterwegs sind. Und wie zum Hohn führte unsere Route am
Gasometer vorbei, von dem man heute bestimmt eine super Aussicht
genießen konnte. Irgendwie war das am letzten Sonntag anders (siehe
Eintrag vom 13.November). Aber wir wollen nicht meckern! Am
nächsten Wochenende finder der Adventsmarkt in der ESV statt. Also
werden wir Philip nicht abholen, sondern dort hin fahren. Ihr kennt das
doch mit dem Berg und dem Propheten! Die Holzhäuschen sind schon
aufgebaut (den Beweis gibt es hier)
und wir hoffen auf kaltes, aber trockenes Wetter, damit der Glühwein
auch schmeckt. Falls noch jemand Lust auf den Besuch des Adventsmarktes
hat, darf sie/er sich gerne melden!
13.
November
2011Der Herbst ist da. Aber doch bitte nicht, wenn wir einen
Ausflug machen möchten! Seit Wochen waren wir (Philip mit Freunden und
Familie) zum Besuch der Ausstellung "Magische Orte" im Gasometer
verabredet. Und ausgerechnet gestern wurde es richtig kalt. Im
Gasometer waren es gefühlte drei Grad Celsius und
die gemessene Temperatur wird davon nicht weit entfernt
gewesen sein. Wir haben also ganz gut gebibbert.
Die Ausstellung an
sich ist aber sehr schön und durchaus einen Besuch wert. Wir haben uns
direkt eine Führung geleistet, die uns einen Einblick in viele
Hintergründe gegeben hat, so dass man einige Exponate mit anderen Augen
sah und auch die Zusammenhänge besser verstehen konnte. Insgesamt hat
sich die Dame eine Stunde Zeit gelassen, uns einen Einblick in die
Ausstellung zu geben. Die gesamte Ausstellung ist allerdings so groß,
dass man gut und gerne ein paar Stunden darin hätte verbringen können,
um sich alle Exponate anzusehen. Wir können euch aber berichten, dass
die Ausstellungen im Gasometer sehr gut mit dem Rollstuhl zu besuchen
sind. Die drei Ebenen sind über einen Aufzug miteinander verbunden und
es gibt sehr viel hilfsbereites Personal. In den unteren beiden Ebenen
gab es viele Fotos und Exponate zu den Themen Weltkultur- und
Weltnaturerbe. Auf der dritten (oberen) Ebene steht eine orginalgetreue
Nachbildung eines 43 m hohen Regenwaldbaumes, die sehr beeindruckend
ist. Noch beeindruckender ist allerdings der Gasometer rings herum. In
einem 15minütigen Zyklus wird der Baum unterschiedlich beleuchtet und
auch die Klänge ändern sich. So soll ein Tagesablauf eines solchen
Baumes im Zeitraffer dargestellt werden. Auch ohne diese Information
ist das Lichtspiel sehr interessant und der Baum wirft einen riesigen
Schatten auf die Wand des Gasometers. Und dann wollten wir das
Schicksal herausfordern! Wir sind mit dem gläsernen Aufzug ganz nach
oben gefahren und während der Fahrt sieht man schon, dass der Baum nur
bis zur Mitte des Gasometers ragt, wenn überhaupt. Über dem Baum sind
noch ca. 40 Meter Luft bis zur Decke. Wer da nicht schwindelfrei ist
oder einen nervösen Magen hat, kann schon ein kleines Problem bekommen.
Und da Philip unbedingt nach ganz oben wollte, fühlte sich doch der
eine oder andere etwas unter Zugzwang gesetzt. Man will ja nicht als
Feigling dastehen. Und da wir schonmal oben waren,
wollten wir (ja, auch Philip) ganz nach oben auf das Dach des
Gasometers. Also raus aus dem Gasometer und die letzten Meter mit dem
Außenaufzug hinauf! Leider herrschte derart dichter Neben, dass wir
eine Aussicht von .... naja, wir konnten vielleicht 50 Meter weit
sehen. Irgendwie war es schon komisch, auf einem über 100 Meter hohen
Gebäude zu stehen und nix davon zu merken. Der Boden war absolut nicht
zu erkennen, nichtmal Schatten oder Konturen. Es war zwar kalt, nass
und auch ein wenig windig, aber von der Höhe haben wir nix gemerkt oder
gesehen.
Aber wir waren da
und das zählt schließlich auch (ein bisschen)! Zu Erinnerung haben wir
(bzw. Manuela) noch ein Gruppenfoto geschossen und sind dann schnell
wieder runter gefahren. Drinnen war es zwar nicht viel wärmer, aber
wenigstens nicht nass und windig. Alle, die nicht auf dem Foto zu sehen
sind, haben entweder das Foto geschossen oder unten auf die Taschen
aufgepasst (scheinbar gängige Ausrede bei Höhenangst).
Insgesamt haben wir uns zwei Stunden lang richtig
durchfrieren lassen in der größten Blechdose der Welt. Wenn das nix is´! Um
uns aufzutauen haben wir anschließend einen kurzen Abstecher in das
benachbarte CentrO unternommen und uns Kaffee und ein Stück Kuchen
gegönnt. Dabei haben sich ganz schnell die größten Torten-Freunde
herauskristallisiert: Bernd (auf dem Foto rechts) und Philip konnten
die angebotene Tiramisutorte so einfach nicht stehen lassen. Und jeder
von beiden beharrte dann auch noch darauf, der größte Tortenesser
dieser Welt zu sein. Um den "Konflikt" zu entschärfen, haben sich beide
zu einem Kräfte- bzw. Appetitmessen an einer Sahnetorte verabredet. Na
das kann ja heiter (und sehr sättigend) werden! Falls sich hier jemand
berufen fühlt, eine Torte zur Verfügung zu stellen, darf sich gerne
melden. Ich leite die Nachricht dann weiter.
31.
Oktober
2011Uuuui,
wie gruselig.....heute ist Halloween. Aber wen kann das schon noch
schocken? Philip ist in dieser Beziehung total abgebrüht und fürchtet
sich scheinbar vor nix und niemand. Um entsprechend abgebrüht zu sein
und um heute keine Furcht zu haben, war Philip in der vergangenen Woche
schon im "Movie Park" in Bottrop zur Helloween-Nacht. Das gruseligste
an dem Ausflug war aber wohl die Reifenpanne auf dem Rückweg. Zumindest
sind alle wieder gesund und munter (wenn auch spät nachts) in
Volmarstein angekommen und konnten auch ohne Albträume schlafen. Und er
hat sich in Sachen rein getraut, in die einige der Begleiterinnen sich
nicht getraut haben. Philip lässt halt nix aus. Wie ich an
dieser
Stelle schon berichtet habe, warten wir seit Wochen auf schlechtes
Wetter, damit wir endlich in das Schwimmbad im Haus gehen und uns dort
Schwinnhäute zwischen den Zehen wachsen lassen können. Und gestern sah
das Wetter zwar nicht gerade schlecht aus, aber im Vergleich mit den
Wochen zuvor war es direkt unbeständig. Immerhin gab es ein paar
Wolken. Und so war Mama schnell überstimmt und musste mit uns (Philip
& Thorsten) ins Schwimmbad. Dank der Duschliege und des Aufzugs
konnten wir Philip in seinem Zimmer schon die Badehose anziehen und es
ging direkt runter ins Bad. Die "alte" Schwimm-Kopfstütze ist immer
noch so gut wie vor einem Jahr. Aber mittlerweile ist Philip doch etwas
fitter und beweglicher geworden, so dass er sich gut (rechtes Bein und
rechter Arm) im Wasser bewegen kann und selber mal die
Schwerelosigkeit spüren, die das Wasser in gewissem Maße bietet. Da er
ständig liegt oder sitzt, kann er seine Arme
und Beine nirgends frei bewegen. Mit der ungewohnten Situation schien
er auch keine Probleme zu haben und es hat ihm gefallen. Wir sind auch
nicht ganz so lange im Wasser geblieben, bis uns Schwimmhäute gewachsen
sind, aber fast! Das Wasser in dem Bewegungsbecken ist deutlich wärmer
als in einem üblichen Schwimmbad (hat eher eine Badewannentemperatur)
und ermöglicht ein Schwimmen ohne Frieren für Personen, die selber kaum
Körperwärme erzeugen. Nur für uns Personen, die wir selber einiges an
Körperwärme erzeugen, wird es schnell sehr warm in dem Becken.
Entsprechend müde waren wir auch danach, nur Philip war entspannt und
ausgeruht. Aber da das Schwimmen so gut geklappt hat, werden
wir mal
schauen, ob wir das in Zukunft nicht in regelmäßigen Abständen
wiederholen. Denn wer von euch hat schon eine 2x6 m große Badewanne
zuhause? Philip!23. Oktober
2011Es ist zwar noch nicht Weihnachten (auch wenn man das
fast vermuten könnte, wenn man so durch die Supermärkte schlendert),
aber es gab nach dem Talker das nächste große "Geschenk": den E-Rolli.
Schickes Teil und laut Philips Meinung auch ganz bequem. Zunächst wird
er noch mit seinen Therapeuten trainieren müssen, sich in und mit dem
elektrischen Rollstuhl zurechtzufinden. Dazu kann der Rolli mit einem
Druckknopf an der Kopfstütze gesteuert werden. Dies kann sowohl die
Verstellung des Sitzes als auch die Bewegung des ganzen Rollis sein.
Aber auch dies muss zunächst geübt werden und klappt nicht heute und
nicht morgen, aber hoffentlich in naher Zukunft. Zumindest hat
und sieht Philip jetzt die Chance, dass ihm die beiden neuen
Hilfsmittel viel ermöglichen können und sowohl seinen Aktionsradius als
auch seine Lebensqualität deutlich erweitern und verbessern können.
Wie
weit der Aktionsradius erweitert werden kann, mussten wir (Philip, Mama
und Thorsten) gestern gleich ausprobieren und sind bei dem schönen
Wetter zur Burgruine Volmarstein gefahren bzw. gelaufen. Und
Volmarstein ist ein Bergdorf! Von der Evangelischen Stiftung geht es
zunächst steil bergab, dann einmal lang durchs Dorf (am Dorfgrill,
Dorfbäcker und am "Cafe am Dorfplatz" vorbei) und schließlich sehr
steil einen kleinen und gut versteckten Weg hinauf zur Burgruine. Auf
dem Bild links kann man kaum erahnen, wie steil es dort wirklich ist.
Und wer mir nicht glaubt, der kann gerne mal mit uns den Weg in
Volmarstein zusammen gehen. Oben wartet eine wunderschöne Aussicht über
das Ruhrtal mit den Städten Wetter und Hagen, dem Hengstey- und dem
Harkotsee. Jetzt im Herbst leuchten die Farben so schön und die Luft
ist kühl und frisch und hat einen ganz eigenen Duft. Außerdem ist es
nach einer solchen Tour drinnen richtig gemütlich. Wir hatten uns etwas
mit der Zeit verschätzt und die Sonne ging schon unter, als wir uns auf
den Heimweg machten. Aber wir waren rechtzeitig wieder im Dorf und
konnten noch das Abendessen vom Dorfgrill mitnehmen. Und was gab es
wohl?! Richtig: Currywurst und Pommes! Mama
lächelt auf dem Foto so, weil der Rollstuhl ohne Probleme und ganz
ruhig, ohne Kraftaufwand durch Schieben den Anstieg locker gepackt hat.
Zwischendurch gab es auch mal ein Stück mit Kopfsteinpflaster sowie
ungeteerten Feldweg. Der Rolli musste also schon einiges aushalten,
aber das hat er auch. Diesen Ausflug hätten wir ohne den elektrischen
Antrieb nicht unternehmen können. Alleine der Weg runter ins Dorf ist
schon so steil, dass man es sich als schiebende Person dreimal
überlegt, ob man den Ausflug wirklich machen möchte. Ohne Stärkung im
Dorfgrill ist der Aufstieg zurück dann doppelt so steil (zumindest
fühlt es sich so an). Aber auf dem Gerlände der Evangelischen Stiftung
Volmarstein kennt Philip bestimmt schon jeden Grashalm und freut sich
sicherlich, dass so ein Spaziergang jetzt auch mal etwas weiter und
woanders hin führen kann. Und wie wird es erst sein, wenn er den
E-Rolli selber steuern und seinen Weg bestimmen kann? Den Weg zum
Dorfgrill kennt Philip zumindest schon und gutes Wetter kommt in
Volmarstein auch mal vor. Dabei hoffen wir doch schon seit
drei
Wochen auf schlechtes Wetter am Wochenende. Ja, ihr habt richtig
gelesen! Das Schwimmbad im Oscar-Funcke-Haus ist doch wieder
einsatzbereit und wir wollen endlich mal wieder schwimmen gehen. Aber
es wollen an den Wochenenden einfach keine Wolken über Volmarstein
aufziehen und das gute Wetter hat uns bisher immer aus dem haus
gelockt. Sch... Altweibersommer! Die Badesachen sind gepackt und wir
sind bereit. Wenn es mit dem Schwimmen irgendwann mal gelkappt hat,
werde ich euch an dieser Stelle berichten.13.
Oktober 2011Heute
war ein großer Tag, denn der sog. Talker ist endlich da. Der was!? Der
Talker! Die meisten von euch werden solch ein Gerät nicht kennen, weil
sie selber sprechen können. Da Philip aber nicht selber sprechen kann,
braucht er ein Gerät, dass für ihn spricht. Dabei handelt es sich um
einen Computer, der mit den Augen gesteuert werden und der dann für
Philip sprechen kann. Im Prinzip kann man sich das ganz einfach wie
einen normalen PC mit einer Sprachausgabe vorstellen mit dem
Unterschied, dass Philip keine herkömmliche Maus benutzt, sondern den
Cursor (auch Mauszeiger genannt) dank einer speziellen Technik mit den
Augen steuern kann. Dort, wo er hinschaut, ist auch der Mauszeiger. Als
"Klick" kann dann z.B. ein doppeltes Blinzeln dienen. Wie genau dies
jetzt bei Philip läuft, weiss ich noch nicht, denn es gibt auch noch
andere Möglichkeiten. Aber so könnt ihr euch vielleicht ein ungefähres
Bild von diesem Gerät machen. Auf dem Monitor befinden sich
unterschiedliche Symbole, bei deren "Anklicken" das Gerät das
entsprechende Wort oder den Satz spricht. Dies kann ein kurzes "Hallo"
bis hin zu "Ich bin müde und möchte in mein Bett" oder "Ich habe Durst"
oder auch "Ich möchte einfach nur meine Ruhe haben" (wäre sicherlich
interessant für die Schule) sein. Da der Talker heute geliefert wurde,
habe ich ihn selber auch noch nicht gesehen, sondern kenne solche
Geräte nur von der Messe. Insofern muss ich mir das Gerät am Wochenende
auch erst einmal anschauen. Rudi (der war heute bei Philip in
Volmarstein) hat aber schon telefonisch berichtet, dass alles bestens
gelaufen ist und dass Philip seinen Talker freudestrahlend in Empfang
genommen hat. Und jetzt hilft wieder nur üben, üben und nochmals üben. Und
nun kommt der Hammer! Das Gerät ist für insgesamt vier Wochen als
Leihgabe von der Krankenkasse bewilligt worden. Wir wissen noch nicht,
ob das ein schlechter Scherz oder eine abrechnungstechische Formalität
ist. Hoffentlich wird er den Talker so lange zu seiner Verfügung haben,
wie er ihn benötigt und noch nicht selber sprechen kann. Wir würden uns
ja freuen, wenn das nnerhalb von vier Wochen der Fall wäre.
Realistischerweise muss man allerdings davon ausgehen, dass dies
wahrscheinlich nicht der Fall sein wird. Zumindest hat er
das
Gerät zunächst und alles weitere wird sich ergeben, ansonsten wird es
erkämpft und erstritten. Aber damit hat Philip zum ersten mal seit
seinem Unfall die Möglichkeit, sich selber zu äußern und dabei die
Kommunikationsinitiative zu ergreifen. Jetzt kann er uns mal
fragen....vielleicht. Wir machen uns ab und zu schonmal Gedanken
darüber, was er uns vielleicht erzählen möchte oder erzählen wird, wenn
er wieder sprechen könnte. In den letzten zwei Jahren hat sich
sicherlich einiges angesammelt. Manchmal ertappen wir uns auch dabei,
dass wir rumalbern und blödeln, wenn wir mit Philip zusammen sind. Wie
muss das für jemanden sein, der selber nicht sprechen kann? Vielleicht
denkt er dann auch von uns "Die haben´nen Knall!", vielleicht aber auch
nicht. Wir werden dafür sorgen, dass es ein Symbol mit der
Sprachausgabe "Ich glaube, ihr spinnt" auf seinem Talker gibt und dann
werden wir es wissen. Dies wir aber nicht heute, nicht morgen und auch
nicht in der nächsten Woche sein, sondern erst dann, wenn Philip mit
diesem Gerät einigermaßen sicher umgehen kann. Auf gehts Philip! Üben,
üben, üben....7. Oktober 2011Wir
(Mama & Thorsten) sind wieder da, denn wir hatten uns eine
kleine
Auszeit (Urlaub) genommen. Aber kaum sind wir wieder im Land,
fand
auch schon der erste Elternabend statt, denn wie auf jeder Schule muss
das eine oder andere geklärt werden. Außerdem sind Eltern schrecklich
neugierig und wollen immer alles wissen. Und Frau Smolin, die auch in
diesem Jahr Philips Klassenlehrerin ist, hatte einiges zu erzählen.
Aber nun der Reihe nach: Philip bekommt regulären Unterricht für die
Klasse 9. Somit hat er die Gelegenheit, sich wie bisher langsam in den
Schulstoff hinenzuarbeiten und im nächsten Schuljahr an der zentralen
Abschlussprüfung teilzunehmen und einen regulären Schulabschluss zu
erwerben. Auf gehts! Mit ihm sind noch vier andere Jugendliche in der
Klasse, die zwar alle etwas anders, aber im Großen und Ganzen doch
gemeinsam im Klassenverband unterrichtet werden. Und in einer Klasse
mit fünf Leuten sollte es sich doch ganz gut aushalten lassen. Naja,
man hat natürlich auch viel mehr Aufmerksamkeit der Lehrerin
bzw. des Lehrers, was unbestritten Vor-, aber auch manchmal
Nachteile hat. Dann soll Barbara halt mal Frau Smolin ablenken, damit
Philip aus dem Fenster schauen kann. Einige Termine mussten
natürlich auch besprochen werden. Zunächst ist da der Adventsmarkt der
Stiftung Volmarstein zu nennen, der am 26. und 27. November
stattfindet. Ich kann allen Lesern dieser Seite den Besuch nur
empfehlen, denn der Markt ist wirklich sehenswert. Er wird von den
Bewohnern der Evangelischen Stiftung Volmarstein auf dem Gelände der
ESV veranstaltet und ist größer als so mancher Weihnachtsmarkt einer
kleinen Stadt. Dort gibt es dann vieles, was in der ESV gebastelt,
gebacken usw. wurde und natürlich auch einen Glühwein. Es ist nicht so
ein Rummel wie auf den Weihnachtsmärkten in den Innenstädten, sondern
viel gemütlicher und interessanter. Am 27.11. spielt um 15:00 Uhr
wieder der "Jugendspielmannszug Volmarstein", der schon im letzten Jahr
bei eisigen Temperaturen einige Weihnachtslieder zum Besten gab. Wir
als Zuhörer können dabei genüsslich einen Glühwein trinken. Außerdem
kommen die Einnahmendes Adventsmarktes den Bewohnern zugute. Die Klasse
von Philip beteiligt sich in diesem Jehr wieder mit einer
Glücksradbude, um ein wenig Geld für die Klassenfahrt (dazu gleich
mehr) einzunehmen. Nachdem Frau Smolin im letzten Jahr so erfolgreich
damit war, möchte sie diesen Erfolg in diesem Jahr mindestens
wiederholen. Dafür werden noch kleine Präsente benötigt, die als
Gewinne erspielt werden können. Wer also noch Kleinigkeiten wie z.B.
Werbegeschenke dafür spenden möchte, darf sich gerne bei mir (Thorsten,
siehe Seite Phamilie)
melden und ich leite die Nachricht an Frau Smolin weiter. Wir haben
vor, sie dann vor Ort an den Tagen zu unterstützen. Und
nun zur Klassenfahrt: Die führt zum Abschluss dieses Schuljahres (also
im Frühjahr/Sommer des nächsten Jahres) nach Bremen. All das will gut
geplant und organisiert (und nicht zuletzt auch finanziert) sein,
weswegen die Planungen dafür schon bei manchen Lehrern auf Hochtouren
laufen. Aber ihr könnt ja schonmal den ein oder anderen Sonnentanz
aufführen, damit auch dann gutes Wetter herrscht. Vielleicht darf
Barbara ja wieder mitfahren (falls sie möchte). Aber bis dahin
vergeht noch viel Zeit und es wird sicherlich das eine oder andere
passieren, von dem ich euch dann hier berichten werde. Ich darf euch
auch schon verraten, dass in der nächsten Zeit sowohl der
Sprachcomputer (mit Augensteuerung) und der elektrische Rollstuhl
geliefert werden sollen. Wir erhoffen uns von diesen beiden
Hilsmitteln, dass Philip damit wieder ein großes Stück Selbstbestimmung
für sein Leben erhält und sowohl in der Kommunikation als auch in der
Mobilität die Chance auf Eigeninitiative hat. Wie nervig ist es, immer
davon abhängig zu sein, von jemandem gefragt oder umhergeschoben zu
werden? "Möchtest du dies oder das?" "Möchtest du hier oder dort hin?"
Wir können uns wahrscheinlich kein Bild davon machen, wie es für Philip
ist. Mit diesen beiden Hilfsmitteln bekommt er hoffentlich ein Stück
Selbständigkeit zurück. Aber auch damit muss er zunächst den Umgang und
die Steuerung lernen. Zum Glück gibt es bald Herbstferien und Philip
wird dann Zeit und Kraft haben, sich damit anzufreunden. Was später mal
eine Hilfe im Alltag sein soll, wird für ihn zunächst wieder Training
und üben, üben, üben bedeuten. Die Therapeuten haben uns schon
vorgewarnt, dass sie mit Philip in den Ferien viel üben wollen.
Vielleicht hat ja jemand Lust, ihn dabei anzufeuern. Und wie
geht
es Philip? Ich habe ihn bisher nur einmal nach dem Urlaub getroffen,
aber da war er sehr gut drauf. Wir haben ihn abends im Jugendtreff
gefunden, wo sich die Jungs mit mehreren Musikvideos im Internet
angeschaut haben. Mein Musikgeschmack war es nicht, aber das kann auch
auf ein Generationsproblem hindeuten. Die Schule scheint ihm auch
wieder Spass zu machen. Am Sonntag treffen wir uns wieder mit
dem
"Kegelclub" und werden in Hagen die eine oder andere Kugel rollen
lassen. Ob Philip dann "alle neune" geschafft hat, werde ich euch
berichten.7. September 2011Auf
geht es in das neue Schuljahr! Heute hieß es zum ersten mal früh
aufstehen und dann ab in die Schule. Ich hoffe mal, dass Frau Smolin
nicht gleich am ersten Tag streng war und schon Hausaufgaben aufgegeben
hat. Wahrscheinlich müssen sich aber alle zunächst kennenlernen, denn
die Klasse ist neu zusammengesetzt (zumindest aus Philips Sicht) und
organisatorisch hat sich auch einiges geändert. In diesem Schuljahr
wird die Abstimmung zwischen Therapie und Unterricht so sein, dass
Philip vermehrt an den Hauptfächern teilnimmt und am Ende des
Schuljahres nach Möglichkeit seinen Schulabschluss macht. Warum auch
nicht? Aber bis dahin wird er einiges an Leistung in der Schule
erbringen müssen. Dabei kann er aber auf die bewährte Unterstützung
durch Barbara zählen, denn die Beiden bilden wieder ein Team. Der
Landschaftsverband hat weiterhin eine Integrationshilfe für Philip
bewilligt, so dass Barbara wieder zum Einsatz kommt (quasi als
"VIP-Inti"). Außerdem sind einige Hilfsmittel bewilligt
worden, die
Philip den (Schul-)Alltag erleichtern sollen. Zum einen wäre da ein
Sprachcomputer mit Augensteuerung. Hoffentlich wird Philip damit in
absehbarer Zeit die Möglichkeit haben, sich uns mitzuteilen, ohne dass
wir ihn etwas fragen müssen. Aber bis das Gerät auch da ist und er
soweit damit mit umgehen kann, dass es im Alltag eine Hilfe ist, wird
wieder gaaanz viel Übung erforderlich sein. Wir hoffen und wünschen
ihm, dass es ihn so sehr motiviert und Freude macht, dass sich der
Umgang damit recht schnell und wie von alleine erlernen lässt. Wir
werden sehen. Zum anderen ist der elektrisch betriebene Rollstuhl (kurz
E-Rolli) bewilligt worden. Damit hätte er dann die Möglichkeit, sich
selbstständig fortzubewegen. Es steht sicherlich eine lange und
schwierige Lernphase bevor, bis er sich dann wirklich in Gebäuden und
draußen frei bewegen kann. Gestern habe ich von Andreas (Papa)
erfahren, dass der E-Rolli sogar eine Stehfunktion hat, d.h. dass er
darin nicht nur sitzen, sondern sich auch aufrichten kann. Dies
ermöglicht nicht nur das Erreichen von bisher unerreichbaren Dingen,
sondern vor allem eins: Gespräche auf Augenhöhe. Uns gehenden und
stehenden Menschen ist es vielleicht nicht so bewusst, aber für
Rollstuhlfahrer ist es ein ganz großes Manko, stets zu anderen Personen
aufschauen zu müssen. Wie ist es denn, sich nie (oder selten) auf
Augenhöhe unterhalten zu können? Für uns wird es vielleicht auch
ungewohnt sein, dass Philip dann vor uns steht. Aber ich gehe mal davon
aus, dass nicht nur ich mich darauf freue. Vor dem Unfall war Philip
zudem der Kleinste in der Familie. Das hat sich nun geändert und es
wird bestimmt sehr gewöhnungsbedürftig für so manche(n), so einen
großen ungen Mann dort stehen zu sehen. Nicht wahr, Mama? Aber
ich
bin jetzt ein wenig ins Träumen geraten. Wie immer müssen wir viel
Geduld und Philip viel Energie haben, bis es Stück für Stück vorwärts
geht. Es wird im leider nichts geschenkt, sondern er muss sich alles
selber erarbeiten und erlernen. Wichtig ist nur, dass wir ihn dabei
bestmöglich unterstützen und anfeuern. Auf gehts, Philip! Zumindest
bekommt er die Hilfsmittel und hat die Chance auf ein
selbstbestimmteres Leben. Wenn das mal nicht gleich die Lehrerin nutzt,
um auch im Untericht einen Zahn zuzulegen! Außerdem besteht immer noch
die alte Rivalität aufgrund der doch unterschiedlich favorisierten
Fussballvereine (Philip schwärmt für den HSV, Frau Smolin für den 1. FC
Köln). Zum Glück war eins der beiden Spiele gegeneinander schon vor gut
zwei Wochen. Zur Erinnerung: Der HSV hat mit 3:4 verloren. Da beide im
Abstiegskampf stecken, befürchte ich so manche freundschaftliche
Stichelei beiderseits, wie sie in der Vergangenheit auch schon
vorkam. Unter diesen Voraussetzungen muss das
Schuljahr
einfach erfolgreich verlaufen. Ich wünsche Philip viel Spass und Erfolg
und dass der HSV nicht absteigt! Tja, und was der FC macht......25.
August
2011Es
war an
der Zeit, dass sich auch auf dieser Internetseite einiges ändern
musste, denn in Philips Leben hat sich seit dem Unfall (zum Glück) sehr
viel verändert. Viele Fotos und Texte ensprachen nicht mehr der
Höhe der Zeit. Wenn ich mich recht erinnere, dann entstand die "alte"
Homepage in der Zeit, als Philip zur Früh-Reha in Hattingen-Holthausen
war. Für uns, die wir einen engen Kontakt zu Philip haben, ist das eine
gefühlte Ewigkeit her, denn seine Entwicklung ist so gut verlaufen,
dass uns nur noch wenig an diese alten Zeiten erinnert. Falls ihr aber
nochmal die ganze Geschichte erfahren wollt, dann schaut doch auf der alten Homepage nach.
Nun
aber zu Philip! Es sind Ferien und die scheint Philip auch zu genießen,
obwohl er auch gerne zur Schule geht. Nach dem Abschluss des letzten
Schuljahres haben seine Klassenkameraden die Schule verlassen und sind
z.T. fortgezogen. Insofern wird Philip nach der Ferien in eine neue
Klasse kommen. Für uns (und erst recht für ihn) ist wichtig, dass
Philip weiter die Schule besuchen kann und eine Chance auf einen
regulären Schulabschluss hat. Seine bisherige Klassenlehrerin Daniela
Smolin hat ihn unter ihre Fittiche genommen und wird Philip auch im
nächsten Jahr weiter als Lehrerin betreuen und unterrichten. Ich habe
da sogar etwas von Einzelunterricht gehört. Ob ihm das dann gefallen
wird, kann ich euch später an dieser Stelle berichten. Aber
noch sind
Ferien. Leider (aber nur aus Sicht der Kinder des OFH; alles Gute an
Judith!) ist in der ESV vor den Ferien die Dame, die für das Freizeit-
und Ferienangebot zuständig ist und in
den Jahren zuvor immer wirklich großartige Ferienfreizeiten
veranstaltet hat, nicht mehr da. Deswegen hat Philip jetzt vielleicht
etwas mehr Ruhe,
als ihm lieb ist. Aber mit vereinten Kräften sorgen wir dafür, dass
nicht wirklich eine Langeweile aufkommt. Außerdem laufen die Therapien
weiter.
In der letzten Woche gab es keine
Therapien,
denn wir waren mit Philip wieder an der Nordsee im Urlaub. Wir (Dagmar,
Rudi, Philip, Mama und Thorsten) waren in Nessmersiel im
gleichen Haus wie im letzten Jahr. Und so war bei uns allen die
Vorfreude auf Wind, Wellen und Sonne groß. Der Bulli wurde bis fast
unter das Dach mit allem bepackt, was man so braucht und dann ging es
los in Richtung Norden. Als wir in Nessmersiel ankamen, hatten Dagmar
und Rudi schon das Haus bezogen und die von Philip heissgeliebte
Krabbenpfanne zubereitet. Und ich darf euch verraten, dass der Urlaub
ab diesem Moment kein Stück nachließ, sondern genau so schön und lecker
blieb. Am ersten Abend
wurde es sogar etwas
offiziell und
feierlich.
Da Dagmar sich bestens in der großmütterlichen Rolle bewährt und die
Probezeit schon allemal absolviert hatte, war es an der Zeit, Nägel mit
Köpfen zu machen. In einer kleinen Zeremonie wurde Dagmar als "Omma"
von Philip adoptiert. Dies wurde auch urkundlich festgehalten und von
beiden mit Daumenabdruck besiegelt.
Ansonsten
verlief der Start in den
Urlaub etwas holperig, denn es hatte die drei Tage zuvor in Nessmersiel
geregnet und entsprechend sah der Strand aus. Wird sind abends sofot
ans Meer gegangen, aber die richtige Urlaubs-Badestimmung kam noch
nicht
auf. Die Nordsee gehört bekanntlich auch nicht zur Karibik.
Aber wollten wir uns die Stimmung nicht verregnen lassen und
Rudis iPhone versprach besseres Wetter für die nächsten Tage. Was soll
ich sagen? Es hatte recht! Schon am nächsten Tag sind wir dann mit Sack
und Pack (dabei war der Lenkdrachen ganz wichtig) an den Strand
marschiert, um uns einen gepflegten Sonnenbrand einzufangen. Wie ihr
auf dem Bild seht, waren die Wolken mittlerweile verschwunden und wir
hatten strahlend blauen Himmen, wenngleich bei starkem Wind und kühlen
Temperaturen.
Die rote Nase war uns allerdings
nicht
so wichtig, sondern vielmehr der Spass, den wir mit dem Drachen
hatten. Dabei zeigte sich recht schnell, dass Philip mittlerweile
seinen rechten Arm so gut kontrollieren kann, dass er den Drachen
alleine halten und auch steuern konnte. Und ich darf euch versichern,
dass das Material von ihm nicht geschont wurde. Mit etwas Tüfteln und
der richtigen Länge der Leinen klappte dann sogar der eine oder andere
Looping. Aber wir waren ja nicht dort, um ein Kunstfliegen zu
veranstalten, sondern um Spass zu haben. Und den hatten wir und
insbesondere Philip, denn man konnte ihm anmerken, dass es ihm viel
Spass machte, den Drachen ganz ohne Hilfe steuern zu können. Nachdem
wir am Strand und dank der rauhen Seeluft so richtig hungrig waren,
wurden wir von Dagmar und Rudi stets bestens verköstigt. Es gab in der
Woche Fisch, Krabben und nochmals Fisch. Und damit der schwimmt, gab es
auch mal einen kleinen Schluck Jever zwischendurch. Aber auch
ohne Lenkdrachen wurde es nie langweilig und wir haben das Flair an der
Nordsee genossen. Egal ob Nessmersiel, Norddeich oder Neuharlingersiel,
überall gab es etwas zu sehen. Und falls wir mal nicht ans Meer kamen,
weil die Polizei wegen eines Feuerwehreinsatzes die Strasse gesperrt
hatte, gab es einen großen von Dagmar gesponsorten Eisbecher. Urlaub
ist halt, wenn man stets das beste aus der Situation macht! Dazu gehört
nunmal auch das leibliche Wohl und gerade Philip weiss die eine oder
andere Leckerei sehr zu schätzen. Als Tipp kann ich euch an dieser
Stelle geben, mal eine Rumflockentorte in (Ost-)Friesland zu probieren.
Hmmmm.......lecker!
Am Mittwoch wurden wir dann ganz mutig
und haben uns auf einem kleinen Schiff hinaus auf die offene Nordsee
gewagt. Wir sind in einer dreistündigen Fahrt rund um Baltrum
geschippert. Ich kann euch beruhigen, denn niemandem ist schlecht
geworden. Aber der Seegang war zeitweise schon recht hoch und das Boot
schaukelte so sehr, dass wir Philips Rolli festhalten mussten. Aber es
war zu keinem Zeitpunkt unsicher, außer Rudi ist niemand nass geworden
und alle hatten Spass. Die Fahrt
führte von Nessmersiel nach Baltrum, drumherum und an den
Seehundsbänken von Norderney vorbei. Falls ihr wissen wollt, warum es
Seehundsbänke
und nicht Seehundbänke heisst, fragt bitte Dagmar!
Zum
Abschluss
hatten wir noch Besuch von Iris, Peter und Charly. Der Schäferhund
Charly ist nun auch nicht mehr der Jüngste und so sehr gut zu
Fuss. Aber wir haben dennoch zusammen den Ort Nessmersiel unsicher
gemacht und einen schönen Tag gehabt. Davon konnte uns auch kein
Regenschauer abhalten. Dafür war der Wind mal wieder schön kräftig und
wir haben nochmal die Drachen steigen lassen. Dabei war Philip in
seinen Flugmanövern etwas zu ambitioniert. Eine Kollision und
zack.....bei beiden Drachen sind die Leinen gerissen. Aber dies ist zum
Glück am letzten und nicht am ersten Tag passiert. Wir haben es mit
einem Schmunzeln genommen und uns dennoch gefreut, dass Philip den
Drachen z.T. auch ohne Hilfe lenken kann. Wir wollen ihm bei der
Kollision mal keinerlei Absicht unterstellen ;-)
Insgesamt
hatten wir einen wunderschönen Superduper-Urlaub und der war definitiv
zu kurz. Aber alle Beteiligten sind sich einig, dass dies nicht unser
letzter gemeinsamer Urlaub war. |
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